Die ersten Forschungen zu stabilen Isotopen an der Uni Bayreuth gehen zurück bis ins Jahr 1987. Seitdem sind die Analyse-Kapazitäten and der UBT und Anwendungsmöglichkeiten stetig gewachsen. Mit der Einrichtung des Zentrallabors für Isotopenbiogeochemie (IBG) im Jahr 2005 ging das BayCEER schon früh neue Wege für diese Instrumenten-intensive Forschung. Im Rahmen der unter der Federführung von Frau Prof. Johanna Pausch (Juniorproffessur Agrarökologie) erfolgten und erfolgreichen Antragstellung bei der DFG für eine Förderung als Gerätezentrum (Core Facility) wurde klar, das bereits 13 Lehrstühle an der Uni Bayreuth auf stabile Isotope in Ihrer Forschung setzen.

Die Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hebt hervor, dass basierend auf den Vorleistungen von Prof. Dr. Gerhard Gebauer (seit Ende September pensioniert) als Leiter des IBG, die Uni Bayreuth bereits auf ein eindrucksvolles und deutschlandweit hervorragendes Fundament im Bereich der Erforschung ökologisch relevanter Fragestellungen mit Hilfe von stabilen Isotopen zurückgreifen kann. „Ein großer Vorteil des CenSI ist, dass wir nun die Möglichkeit haben, die bereits and der Uni Bayreuth existierenden Kompetenzen zu bündeln und die hochspezifische Analytik weiter zu erweitern, zu diversifizieren und einer breiten Nutzergruppe innerhalb, aber auch ausserhalb der UBT zur Verfügung stellen zu können“, erklärt Dr. Alexander Frank, Laborleiter des BayCenSI. Das BayCenSI bietet universitätsintern, aber auch darüber hinaus, Beratung bei der Planung, Auswertung und Interpretation, als auch ein breites Spektrum der Analyse von stabilen Isotopen an.

Neben diesen Dienstleistungen, tritt das BayCenSI auch mit Lehre und Öffentlichkeitsarbeit und natürlich mit Methodenentwicklung in Erscheinung. Beispiele sind das Master-Modul Isotopenbiogeochemie, das im Master Geoökologie, Molekulare Ökologie und anderen angeboten wird. „Auch die zukünftigen MINT-Studierenden wollen wir an die Möglichkeiten der stabilen-Isotopen-Forschung heranführen“ erzählt Frank, „dazu arbeiten wir an einem Kinderprogramm, wo mit Hilfe von selbst mitgebrachten Haustierhaaren oder Wasserproben Kind-gerecht Fragen nach der Ernährung der Haustiere oder auch die Herkunft des Wassers bearbeiten.“

Auch eigenständige Forschungsvorhaben werden am BayCenSI durchgeführt. Dr. Alexander Frank forscht im Rahmen eines DFG-Projekts und mit Hilfe von stabilen Sauerstoffisotopen an den Effekten der Niederschlags-bedingten Zunahme von organischem Material in klaren Seen auf deren Sauerstofferzeugung durch das darin befindliche Phytoplankton.

Am BayCenSI laufen indes weitere Projekte an. Im kommenden Jahr ist unter anderem eine dreitägige Tagung der Deutschen Gesellschaft für Stabile Isotope (www.bayceer.uni-bayreuth.de/gasir2023) und eine Summer School (BaySISS) geplant.

Was sind stabile Isotope?

Von den 118 bekannten Elementen des Periodensystems gelten 94 als natürlich vorkommend. Von diesen 94 besitzen 62 mindestens ein nicht-radioaktives Isotop. Unter Isotopen versteht man Elemente die die gleiche Anzahl an Protonen und Elektronen besitzen, sich somit bei chemischen Prozessen fast gleich verhalten, aber eine Variation in der Anzahl der Neutronen im Atomkern aufweisen. Aufgrund der leicht unterschiedlichen Massen der aus unterschiedlichen Isotopen zusammengesetzten Moleküle können bei Umwandlungen oder auch bei Transportprozessen sogenannte Fraktionierungen auftreten, bei denen sich die relative Häufigkeit der Isotope in der resultierenden Mischung von der Ausgangssubstanz unterscheidet. Sind diese Verschiebungen für zum Beispiel zwei theoretisch mögliche, konkurrierende Prozesse bekannt, lässt sich durch Bestimmung der Isotopenverhältnisse die Bedeutung der beiden Prozesse für die Bildung des Endprodukts bestimmen.

Alexander Frank

Dr. Alexander FrankLaborleiter BayCenSI

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Jennifer OpelStellvertretende Pressesprecherin, Leitung Campusmagazin UBTaktuell

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