Der Kontakt entstand über verschiedene Projekte zu gedruckten organische Solarzellen und flexiblen transparenten leitfähigen Elektroden: Prof. Giridhar Kulkarni (5. von links) , Präsident des Jawaharlal Nehru Centre for Advanced Science Research (JNCASR), wird wissenschaftlicher Partner von Prof. Dr. Mukundan Thelakkat von der Universität Bayreuth ( 1. v.l.) bei dessen Gastprofessur am JNCASR in Bangalore sein.“ Foto: priv. 

UBTaktuell: Gratulation! Es ist eine spannende zusätzliche Aufgabe, die sie erwartet. Wann geht es los?

Prof. Dr. Mukundan Thelakkat: Alle Formalitäten müssen noch mit dem JNCASR und Prof. Kulkarni besprochen und festgelegt werden. In der Coronoazeit wollen wir wertvolle Zeit nicht in Quarantäne verlieren. Die Reise wird geplant, nachdem die Quarantäne-Regel aufgehoben wurde.

Woran werden Sie arbeiten?

Allgemein auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energie – Umwandlungen und Speicherung inklusiv Zukunftsthemen wie grüner Wasserstoff und CO2-Reduktion bis hin zu Solar Fuels.

Worauf freuen Sie sich aus wissenschaftlicher/akademischer Sicht am meisten?

Ich habe während meines Sabbaticals 2012 Blockvorlesungen in Bangalore gehalten. Einige Teilnehmer dieser Veranstaltung sind heute bereits Akademiker auf dem Gebiet der Energieforschung geworden. Ich habe immer noch die neugierigen Gesichter der Studierenden und Forschenden von damals bei der Vorlesung bildhaft in Erinnerung. Ich freue mich sehr auf die Vorlesungen und Vermittlung von Informationen und Wissen in Bangalore. Natürlich plane ich, alle Interessierten auf dem Gebiet der Energieforschung zusammenzubringen und für die Energieforschungsthemen zu begeistern. Ich möchte die indische Jugend für die Klimakrise sensibilisieren und zeigen, wie man das Thema erneuerbare Energien angeht. In der zunehmenden Klimakrise ist das enorm wichtig.

Worauf freuen Sie persönlich sich am meisten?

Nach all den Einschränkungen der letzten zwei Jahren freue ich mich sehr auf internationale Begegnung, den Austausch und ein Wiedersehen mit Herrn Kulkarni und anderen Kollegen in Bangalore und selbstverständlich auch auf meine ursprüngliche Heimat Indien. Ich habe mir immer gewünscht, irgendetwas von meinem Wissen und Erfahrung an Indien zurückzugeben. Das VAJRA-Fellowship ermöglicht das und darauf freue ich mich persönlich sehr.

Die jungen Menschen in Indien für naturwissenschaftliche Forschung begeistern

Können Sie schon sagen, inwiefern sich die Arbeit hier von der in Bangalore unterschieden wird?

Hier forschen wir bereits hochtourig über Zukunftsfragen der Energieumwandlung und Energiespeicherung wie z.B. Solarzellen, grüner Wasserstoff und CO2-Reduktion. . In Indien werden auch diese Themen behandelt. Aber eine Bündelung der Kräfte zwischen Forschungsgruppen bzw. Industriekooperationen sind Mangelware. Andererseits, In einer deutschen Forschungsgruppe gibt es eine flache Hierarchie zwischen dem Gruppenleiter und den Mitgliedern. In Indien ist es eher hierarchisch. Um die Wissenschaft voranzubringen, muss man überall unnötige Hierarchien aufbrechen und die Bereitschaft fördern, etablierte Meinungen und Strukturen zu hinterfragen. Ich werde spannende Fragen und Themen im JNCASR präsentieren und die Bedeutung auf hierarchielosen Diskurs setzen, um eine kritische Wahrnehmung und neue Ideen entstehen zu lassen. Die jungen Menschen in Indien sollen mehr für naturwissenschaftliche Forschung sensibilisiert und begeistert werden.

Wo sind die Anknüpfungspunkte zu Ihrer Arbeit an der UBT?

An der Universität Bayreuth haben wir Profilfelder, wie z.B. Neue Materialien, Polymer Science, Energieforschung und Technologie, - in denen wir gebündelt forschen. Zusätzlich haben wir zentrale Einrichtungen wie das Bayerische Batteriezentrum BATT, das Bayreuther Institut für Makromolekülforschung BIMF und das Bayerische Polymerinstitut BPI mit Keylab-Konzepten. Ich selber koordiniere das Keylab Device Engineering unter BPI und auch das bayerische Verbundprojekt Solar Technologies Go hybrid (SOLTECH) seit 2012, das sich sehr stark auf die Energieforschung fokussiert. Im JNCASR und in benachbarten Instituten wie z.B. Indian Institute of Science (IISc) und The Centre for Nano and Soft Matter Sciences (CeNS) - alle in Bangalore - gibt es vereinzelt Forschungsgruppen, die sich für die Energiethemen begeistern lassen werden. Ich werde diese Arbeitsgruppen zusammenbringen, so dass sie untereinander und mit BayBATT, BPI etc. ihre Arbeit intensivieren können. Studentenaustausche, Praktikumsaufenthalte usw. können für beide Seiten von Vorteil sein.

Prof. Dr. Mukundan Thelakkat

Prof. Dr. Mukundan ThelakkatProfessor für Angewandte Funktionspolymere

Universität Bayreuth
Tel.: +49 (0) 921 / 55-3108
E-Mail: mukundan.thelakkat@uni-bayreuth.de

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